So ihr lieben, ich habe in diesem Forum noch nie meine Pflegehunde vorgestellt, das ist also Premiere.

Letzten Sonntag ist dieser Langohr also bei uns gelandet. Er ist ein französischer Laufhund-"Ariégeois", geboren 2006. Er hatte glücklicherweise keinen Flug oder keine sehr lange Fahrt hinter sich, sondern musste von Brescia aus (Norditalien) ca. 4 h über bzw. durch die Alpen kutschiert werden.



Ich muss vielleicht vorweg erwähnen, dass ich durch das zusammenleben mit meiner Jura-Laufhündin Rita, die ich sehr speziell fand, einen Hang zu solchen Langohren entwickelt habe. Es sind Hunde die sonst in Jägerhände und in eine Meute gehören, manchen wie Lupin ist es leider nicht vergönnt. Es zeichnet sie außerdem eine stark unabhängige Art aus, die einerseits faszinierend, andererseits zum Haareraufen sein kann. Eine manchmal üble Kombination aus Sensibilität und Sturheit . Er ist also noch nicht vermittelbar (außer für sehr abenteuerlustige Menschen die auf so eine Aufgabe gewartet haben ) wir müssen schauen wohin es für ihn gehen kann, was sein Potential überhaupt ist. Ca 2 Jahre im öffentlichen Canile in Italien bedeutet null perspektive für so einen Hund.

Erste Runde in unserem Garten:







Ein ausgesprochener Angsthund! Leider. Geduld ist angebracht, und Ruhe....



Mora mit ihrer so ruhigen und souveränen Art, ist eine gute Hilfe aber ich denke wir haben einen sehr Langen Weg vor uns. Anfassen lassen möchte er sich nicht, für die notwendigsten Dinge wie zusätzliche Sicherungsmöglichkeit über Geschirr oder Tablettengabe (er hatte üblen Durchfall bekommen) muste ich ihn "betatschen" was er über sich ergehen lassen hat aber mit enormer Angst. Typisch für diese Hunde= null Aggression, in größter Not und Bedrängnis, keine Abwehr...Nun kann ich ihn aber in unserem Garten mit neu überarbeiteter Umzäunung frei rumlaufen lassen, und ihn komplett in Ruhe lassen, das tut ihm gut.






Drückt uns bitte die Daumen dass er seine extreme Angst Menschen gegenüber, verlieren kann.

Ist der knuffig!

Von der Charakterbeschreibung her ähnelt er Lea. Gut, daß er bei Dir gelandet ist und daß Du schon über Geduld und Zeit und Einfühlungsvermögen und Erfahrung verfügst.

Bitte halte uns auf dem Laufenden, ich bin sehr gespannt, wie der junge Mann sich so macht.

Danke für eure lieben Worte !

Ja, nicht nur seine Eingewöhnung-Resozialisierung sondern auch seine Vermittlung wird schwierig.

Meine Erfahrung ist aber auch, dass so spezielle "handicap"-Hunde super Plätze finden, selbst wenn es länger geht. Ich hatte so einpaar nicht vermittelbar erscheinende Kandidaten, die super Bewerbungen und letztendlich auch die besten Zuhauses aller Zeiten bekommen haben.

Also, wenn wir im Zusammenhang der CdBs von wenig "will to please" reden, spielen diese Hunde diesbezüglich die Champions League Der -zugegeben etwas platte- Spruch: "ein Vorstehhund jagt für seinen Jäger, ein Laufhund für sich selbst" hat was wahres .Daher sind sie vom Wesen her mit der mehrheit der gängigen Jagdhunderassen nicht zu vergleichen.

Laufhunde gehören zu den wenigen Hundeschlägen die ihre Aufgabe weitesgehend/absolut eigenständig erledigen, dabei auf keinen Menschen gucken oder auf kein Kommando o.Ä. hören, NUR auf ihre Nase und das "Geläut" ihrer Meutekumpanen. In dieser Menschen-Unabhängigen art zu arbeiten gibt es die Parallelen zu den HSH, die ich ja ebenfalls und aus gleichen Gründen so faszinierend finde. Diese autarken und "ungezähmten" Hunde ziehen mich mehr an als andere .

Tja, und ein misarabel oder gar nicht sozialisierter Sturkopf ist schwer zum umdenken zu bewegen .

Mal sehen wie weit wir kommen. Er ist von seiner Art her super süss.... das macht alles etwas einfacher.

Das ist ein richtig schöner Hund. Das mit der Ängstichkeit bekommst Du ganz sicher in den Griff, natürlich braucht es etwas Zeit ... aber die hast Du ja!

Ich finde es übrigens ausgesprochen mutig, sich einen Pflegehund auszusuchen, für den man eine Schwäche hat. Wenn ich so etwas machen würde, wäre das ein klassisches Scheingeschäft - ich wäre an keiner Vermittlung interessiert und würde mich irgendwann dann outen, dass der Hund hierbleibt.

Ich drück euch auch die Daumen. Aber bei dir mache ich mir da wirklich keine Sorgen! Ich habe selten so einen Menschen kennen lernen dürfen, der so enorm viel Ruhe und Sicherheit ausstrahlt wie du!

Er sieht süß aus. Weiß nicht ob ich ihn mal kennen lernen darf. Sino würde sich warscheinlich zur Aufgabe machen, ihm zu zeigen, dass er ruhig Angst haben darf.

[quote="Sino"]
Er sieht süß aus. Weiß nicht ob ich ihn mal kennen lernen darf. Sino würde sich warscheinlich zur Aufgabe machen, ihm zu zeigen, dass er ruhig Angst haben darf. [/quote]



Mit Hunden hat er keinerlei Probleme, auch keine Angst aber Geschirr, Halsband, Leine und der Mensch an dessen Ende ist viel mehr ein Problem, daher können wir das Grundstück noch nicht verlassen.

Zitat

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Ich finde es übrigens ausgesprochen mutig, sich einen Pflegehund auszusuchen, für den man eine Schwäche hat. Wenn ich so etwas machen würde, wäre das ein klassisches Scheingeschäft - ich wäre an keiner Vermittlung interessiert und würde mich irgendwann dann outen, dass der Hund hierbleibt.

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Ich habe eine Schwäche für die Rasse, nicht von vornherein für diesen einen Hund, das ist ein Unterschied.

Wenn ich die Auswahlmöglichkeit bekomme, macht es für mich mehr Sinn Hunde aufzunehmen deren Wesen, Art, Macken und sogar Optik mir liegen.

Ich habe wohl eine sehr pragmatische Ader was Pflegestellentätigkeit angeht .

Rita war z.B. ein hängengebliebener Pflegehund die ich nicht hergeben wollte aber es hätten auch der eine oder andere Pflegehund mehr werden können. Da es für mich eine klare Grenze in der Anzahl der Hunde die ich halten kann und möchte gibt, war es allerdings keine Frage und nicht übermäßig schwer auch diese Hunde in gute Hände weiterzugeben. Ich kann mich z.B. auch nach ihrer Eingewöhnungszeit mit denen treffen, spazieren gehen etc..was für viele PS undenkbar ist.

[quote="Llopito"]
Laufhunde gehören zu den wenigen Hundeschlägen die ihre Aufgabe weitesgehend/absolut eigenständig erledigen, dabei auf keinen Menschen gucken oder auf kein Kommando o.Ä. hören, NUR auf ihre Nase und das "Geläut" ihrer Meutekumpanen. [/quote]

Trifft wohl auch auf Podencos zu, soweit ich sie bislang kennenlernen durfte.

Was Lea angeht, so hat sie wohl eine gespaltene Persönlichkeit: zuhause ein lammfrommer Kasper, draußen dickschädeliger, eigensinniger Jagdhund. Sie scheint zwischen unserer und ihrer natürlichen Umgebung (Wohnung/ Außenwelt) zu unterscheiden, ist der Meinung, sich draußen besser auszukennen und zu wissen, wo es dort langgeht.
Wie viele sagen, sind Podis wohl die Katzen unter den Hunden. Scheint dann ja eine Laufhund- Eigenschaft zu sein.

Ich verstehe jedenfalls Deine Vorliebe für solche Hunde. Wobei man sich ja manchmal selbst kaum versteht - man könnte es doch so viel leichter haben, wenn man auf eine andere "Sorte Hund" stehen würde. *seufz* Vielleicht mag ich deswegen auch Dackel so gern, die charakterlich meiner Ansicht nach einiges mit Podencos gemeinsam haben.

Ich bin echt gespannt, wie es mit ihm bzw. Euch weitergeht.

Zitat

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Wobei man sich ja manchmal selbst kaum versteht - man könnte es doch so viel leichter haben, wenn man auf eine andere "Sorte Hund" stehen würde.

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Du sagst es Steffi!

Ich kopiere mal ein Teil des Tagebuches was ich für ihn schreibe hier rein:

Seit zwei Tagen vermisse ich meine Hausschuhe. Nun, ich vergesse sie manchmal in irgendeinem Raum, war gestern zu faul sie intensiv zu suchen und habe ein anderes Paar angezogen die ich aus dem Schuhschrank gekramt habe. Heute Morgen tippelte auch meine Tochter „ohne“ durch die Küche. Auf die Frage warum, antwortete sie, sie fände ihre Hausschuhe nicht. Etwas frustriert dachte ich „wie die Mutter so die Tochter, was sind wir bloß für Schussels „…..

Soweit die eine kleine Geschichte.

Kommen wir zu Lupin.
Als ich seinen Namen vor einiger Zeit zum ersten Mal sah, musste ich sofort an die Romanfigur und Serienheld Arséne Lupin denken. Kennt ihr den?
Ich gehöre ja eher zu den älteren Semestern hier und habe als Kind, die gleichnamige Fernsehserie sehr geliebt. Ob sie in Deutschland auch ausgestrahlt wurde weiß ich nicht, aber bei uns in der Türkei war sie in den 70 er Jahren der Renner, neben „Bonanza“, „Mit Schirm, Charme und Melone“ & Co…

Wie nun die beiden Sachen zusammen gehören?

Ich zitiere mal aus Wikipedia:

„Arsène Lupin ist eine Romanfigur des französischen Autors Maurice Leblanc.


…..Arsène Raoul Lupin ist ein geborener Gentleman…………







….Neben Latein, Englisch und Griechisch beherrscht er mehrere moderne Sprachen fließend. Er ist Meister der Verkleidungskunst und der Verstellung ….






………..sowie verschiedener Kampfsportarten…….




……………und ein ausgesprochener Kunstkenner und Maler – in der hohlen Nadel bei Étretat hortet er auserlesene Kunstschätze,…………………………………“ :




Das ganze Foto :





Zu sehen sind die Hausschuhe meiner Tochter, meine liegen darunter…..Lupins „Kunstschätze! Er hat sie nur zum kuscheln genommen, nichts ist kaputt.


Ist das nicht total SÜÜÜÜSSSS?

Immerhin mag er nach unseren Füßen duftenden Puschen, ich bin voller Hoffnung dass es mehr werden könnte .

[quote="Llopito"]

Ist das nicht total SÜÜÜÜSSSS?
[/quote]

JAAAAAAA!
Der ist wirklich klasse!
Eine super Bildergeschichte!

Das hast du wunderbar geschrieben!
Ich wünsche Lupin alles erdenklich Gute. Auch wenn der Weg schwierig wird, bin ich mir sicher, dass er es mit euch als Start in sein neues Leben toll getroffen hat.

Super Bilder und noch bessere Story

Oh nein, wie süß! Was für ein goldiger Hund und eine goldige Bildergeschichte!

Sag mal, was ist denn eigentlich aus dem Burschen geworden?

Danke der Nachfrage!

Aus dem Angsthasen ist noch kein "normaler" Hund geworden aber er ist auf dem Weg...es wird sehr lange dauern, aber es wird.

War 3 Wochen auf Heimaturlaub, daher muss ich erstmal den Alltag hier wieder sortiert bekommen, danach schreibe ich mal wieder was über ihn. Mit der (für ihn neuen) Haus- und Tiersitterin die bei uns in unserer Abwesenheit gewohnt hat, kam er nach anfänglichen Problemen (3 tage nichts gefressen ) dann doch ganz gut zurecht.

Ich habe ihn für seine Verhältnisse recht entspannt vorgefunden. Uns gegenüber ist er definitiv zutraulicher als fremden gegenüber, das konnten wir jetzt deutlich sehen.

Abwarten.....

Ich aktualisiere mal Lupin mit einem Auszug aus seinem letzten Tagebuch-Eintrag.


DEN ABSPRUNG……




…… in ein neues Zuhause, hat er leider noch nicht geschafft unser lieber Lupin!



LUPINs STECKBRIEF gespickt mit ein paar herbstlichen Eindrücken:



Alter: 7 Jahre (*2006)

Rasse: Ariégeois

Kastriert: Ja.

Größe (SH): 57 cm, ca. 26 kg

Verträglichkeit mit Artgenossen: Absolut verträglich, kein Draufgänger. In Konfliktsituationen zieht er sich sofort zurück, geht jeglichem Ärger konsequent aus dem Weg. Lebt hier mit zwei Hündinnen harmonisch zusammen, zeigt aber auch absolute Verträglichkeit mit Rüden, sowohl mit intakten als auch kastrierten.

Verträglichkeit mit Katzen: Absolut verträglich, lässt sie komplett in Ruhe.

Verträglichkeit mit Kleintieren: Wir haben keine, aber auch da dürfte er unproblematisch sein, er ist eher der Typ der keiner Fliege was zu leide tun kann.

Gesundheit: Keinerlei Probleme, Ohren, Augen Fell, Haut, Verdauung, Appetit…alles in Ordnung. Durch fehlende Unterwolle ist Lupin allerdings Kälte- und Nässe-empfindlich. Bei uns bekommt er bei nasskaltem Wetter einen Mantel übergezogen.

Stubenrein: Ja, wenn man seine regulären Garten-Zeiten beachtet (ca. 6:30 Morgens, ca. 13 h Mittags, ca. 17 h Nachmittags und ca. 23 h Nachts)

Alleine Bleiben: Bis zu 4-5 h sind kein Problem.

Wesen: Sehr sensibler, liebenswürdiger, ruhiger, verträglicher Hundemann der sich in entspannten Situationen als äußerst fröhlich und -mit Artgenossen- verspielt zeigt. Sein Problem ist seine große Angst vor Menschen. Es ist schwer vorstellbar und auch schwer zu beschreiben aber Lupin ist einerseits seiner Bezugsperson gegenüber äußerst anhänglich und voller Zuneigung und Liebe, andererseits kann er sich körperlich diesem (oder anderen) Menschen nicht wirklich nähern. Das kann er punktuell nur dann wenn man ihm den Rücken zukehrt. Bedeutet, man kann ihn nur unter bestimmten Umständen anfassen, ihm Halsband und Geschirr anlegen, Mantel anziehen, ihn Behandeln etc. (z.B. Wunden versorgen, entzündetes Ohr gesund Pflegen lässt er alles ohne Mucken zu). Solche Dinge die eine mehr oder weniger frontale Annäherung erfordern sind bei ihm möglich, aber nur dann, wenn er auf seinem Platz liegt oder sitzt, und man ihn dort aufsucht. Sobald er aber in freier Bewegung ist, draußen im Garten oder sogar wenn an der Leine neben einem spaziert, lässt er sich nicht freiwillig anfassen und weicht aus bzw. flüchtet wenn es geht.
Mit den Worten aus der Sendung mit der Maus (Peter Lustig): Klingt komisch, ist aber so.
Somit kann ich nach 2.5 Jahren des Zusammenlebens nur aus 1-2 m Abstand beobachten wie sich Lupin einen Ast freut wenn ich mittags von der Arbeit Nachhause komme und sein beeindruckendes „Geläut“ ertönen lasst, oder staunend miterleben wie ich morgens wenn ich aus dem Schlafzimmer komme, von ihm mit einem Freudentanz begrüßt werde und auf dem Weg zum Garten, nachdem ich ihm den Rücken zugedreht habe, sich seine kühle Schnauze ganz sachte in meine Hand schiebt.



Wo soll er hin: Er soll dorthin wo sowohl Zwei- als auch Vierbeiner sein sehr sanftes, sensibles aber auch fröhliches Gemüt schätzen. Er soll an einen Ort wo er angenommen wird wie er ist und keine Erwartungen an ihn gestellt werden was seine Gesellschaftsfähigkeit mit Menschen betrifft.

Ein eingezäuntes, möglichst groszügiges Grundstück und Hundegesellschaft die vom Wesen her zu ihm passt wäre Ideal. Es sollte ein ruhiges Zuhause sein, vielleicht bei einem Paar oder einer alleinstehenden Person (männlich oder weiblich wäre egal) ohne großen Trubel, geregelte Abläufe, das würde ihm gefallen.

Spazieren gehen klappt schon ganz gut, er freut sich auch sehr wenn es rausgeht, aber Autofahren bzw. ins Auto steigen haben wir leider noch nicht geschafft.







Warum soll er hier überhaupt weg nach so langer Zeit?:

Hier bei uns geht es ihm nicht schlecht denke ich, wir mögen ihn alle sehr und er hat alle Zeit der Welt bekommen um sich zu erholen und um sich bereit zu fühlen für einen neuen Weg. Ich sehe aber auch dass ab dieser Stelle an der wir angekommen sind, es nicht wirklich viel weiter geht bzw. er es besser haben könnte und sollte.
Das merkte ich vor nicht allzu langer Zeit ganz deutlich als meine Familie für einige Tage verreist war und ich die Tage mit den Hunden alleine verbrachte. Lupin taute, nein blühte regelrecht auf. Der Alltag ist bei uns relativ turbulent, viel Besuch, ein Haus in dem durchschnittlich alle 2-3 Wochen Übernachtungsgäste einfallen und nicht zu vergessen der Freundeskreis unserer 14 Jährigen Tochter. Das führt letztendlich dazu dass er 90% der Zeit sich in seinem Eck auf dem Hundesofa einigelt und an keinerlei Aktivität was das Familienleben betrifft, teilnehmen kann oder mag.

Des Weiteren finde ich nicht die Zeit um täglich mit ihm Dinge zu üben die für ihn wichtig wären. Auto fahren, ein- und aussteigen wären jetzt z.B. dringend dran geübt zu werden, leider schaffe ich das nicht regelmäßig genug. Ich kann ihn auch sonst nicht mit auf unsere Spaziergänge mitnehmen da er durch seine Ängste besondere Aufmerksamkeit und vorausschauendes Laufen seines Menschen benötigt. Bei zwei anderen Hunden die mitversorgt werden müssen und von denen einer noch sehr jung, in der Ausbildung und voller Tatendrang ist, kann ich das nicht leisten und muss mit Lupin stets getrennt gehen. Da kommt er definitiv zu kurz.

Last but not least, meine Hunde und er sind so grundverschieden dass ich immer wieder denke er wäre in einer Truppe von Jagd- oder Meutehund-ähnlichen Typen einfach glücklicher oder besser aufgehoben. Meine zwei Herdenschutzhund-/Hütehund-Mädels, recht rustikal im Denken und Handeln, selbstbewusst und burschikos, finden ihn ganz nett. Es fallen keinerlei bösen Töne oder er wird auch nicht gegängelt oder unterjocht oder sonstiges. Aber er wird auch fast nicht beachtet, gehört irgendwie nicht dazu. Ich bin absolut nicht der Meinung dass Hunde im gleichen Haushalt ständig miteinander spielen müssten und das so etwas allein ein Zeichen für gutes Verstehen wäre...Es fehlt aber definitiv an gemeinsamen Aktivitäten, und Lupin scheint mitten in unserer Hunde-Menschen-Gesellschaft zu vereinsamen. So mein Eindruck .



Letztendlich bräuchte er Menschen die viel Zeit für ihn erübrigen könnten ohne ihn permanent mit Erziehungs- oder Sozialisierungsprogrammen zu überfrachten. Sie müssten kreativ genug und auch bereit und mutig genug sein um ihm manch gruselige Situation Schmackhaft oder erträglich zu machen. Ganz wichtig auch: Geduld. Er muss einerseits in Ruhe ankommen dürfen und dann sehr dosiert aber konsequent und regelmäßig mit Dingen des Alltags konfrontiert werden. Immer die Grenze zwischen fördern und überfordern beachtend…





Noch kurz einige Infos über den Ariegeois: Ariégeois (aus VDH Rasselexikon)
Der Ariégeois entstammt dem gleichnamigen, französischen Département und ist das Ergebnis der Kreuzung zwischen einem lokalen Briquet und möglicherweise einem Bleu de Gascogne oder Gascon Saintongeois. Verwendung finden diese Laufhunde vor allem bei der Flinten- und Parforcejagd. Der Ariégeois erreicht eine Widerristhöhe von 58 cm und ein Gewicht zwischen 25 und 30 kg. Hunde dieser Rasse verfügen über ein kurzes, dünnes Haarkleid, das normalerweise weiß gefärbt ist und mit deutlichen, sich gut voneinander abgrenzenden schwarzen Flecken gezeichnet ist. Manchmal sind auch schwarze Tüpfelmuster vorhanden, während an den Wangen lohfarbene Abzeichen getragen werden können.



Der Ariégeois: Ein unkomplizierter Laufhund
Der Ariégeois gilt in erster Linie als fleißiger Auftreiber mit einem hohen Maß an Eigeninitiative und Engagement. Seine Einsätze findet der französische Hund vor allem bei der Flinten- und Parforcejagd. Er kann alleine sowie in der Meute eingesetzt werden und findet sich aufgrund seines leichten Körperbaus auch in unzugänglicheren Terrains zurecht. Der Ariégeois ist in puncto seiner Beutetiere vor allem auf den Hasen spezialisiert, findet jedoch auch bei der Pirsch auf Rehe oder Wildschweine seine Verwendung. Die unmittelbare Beziehung mit ihren Besitzern offenbart den freundlichen Charakter dieser Tiere. Da sie sich zudem relativ leicht unterordnen und keine besonderen Pflegeansprüche haben, gehören sie zu den beliebtesten Laufhunden.

Was für eine tolle, ausführliche Beschreibung. Es hat sich allerdings ein Fehler eingeschlchen:
[quote="Llopito"]
Kastriert: Ja, wenn man sich an seine regulären Ausgangszeiten hält (ca. 6:30 Morgens, ca. 13 h Mittags, ca 17 h Nachmittags und ca. 23 h Nachts) . [/quote]


Im Übrigen sehe ich in ganz vielem meine Phoebe. Sie war (ist) nicht ganz so extrem, wie er. Aber gerade das mit dem Körperkontakt war bei uns fast genau so und ist aber zum Glück mit der Zeit besser geworden.

[quote="Imke"] Es hat sich allerdings ein Fehler eingeschlchen:
[quote="Llopito"]
Kastriert: Ja, wenn man sich an seine regulären Ausgangszeiten hält (ca. 6:30 Morgens, ca. 13 h Mittags, ca 17 h Nachmittags und ca. 23 h Nachts) . [/quote]
[/quote]

Ach Herrje! ein echter Copy-paste Fehler. Ich hab´s geändert, danke Imke!

Zitat

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Im Übrigen sehe ich in ganz vielem meine Phoebe. Sie war (ist) nicht ganz so extrem, wie er. Aber gerade das mit dem Körperkontakt war bei uns fast genau so und ist aber zum Glück mit der Zeit besser geworden.

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Echt? Möglicherweise ist ein junges Alter bei solchen Problemen doch ein enormer Vorteil da Phoebe ihre Bedenken wohl überwinden konnte. Wer weiß wie lange Lupin (auch manchmal Mister Lülü genannt) in seinem Schneckenhaus gelebt hat. Ich habe nun echt das Gefühl dass er seine (positiven) Erlebnisse mit Menschen nicht so generalisiert und jeder Mensch der mehr oder näher mit ihm zu tun haben wollte, bei ihm von fast null anfangen muss .
Wo soll so ein Hund bloß hin???
Ich denke es müsste doch irgendwo ein kleines Paradies für Lupin geben. Ein Hof oder ein Haus mit großem eingezäuntem Grundstück in dem es ein Bereich für Hunde gibt in dem er zwar mit Menschlicher Ansprache aber überwiegend in Gesellschaft von Artgenossen (netten, passenden Artgenossen!) zusammenben könnte. Er müsste von seinen Menschen gefüttert, gepflegt und rein und rausgelassen werden. Das macht er übrigens ganz prima, auch mit fremden Menschen die er nicht kennt. Bei uns können das Putzfrau, Handwerker, Hundesitter etc. diese Funktion übernehmen.Er kommt rein wenn man ihn ruft und geht raus wenn man ihm das sagt. Er tobt und rennt sehr gerne, spielt auch gerne mit Artgenossen aber sehr sanft und filigran. Viel mehr braucht der bescheidene Lupin nicht, er ist ja auch in einem Alter in dem er nicht mehr so viel Unsinn im Kopf hat und die Ruhe und Entspannung genießt.

Ach ja... ich hoffe immer noch auf ein Wunder

Ich wünsche ihm dieses Wunder von Herzen! Das was er braucht, hast du ja toll beschrieben und solche Familien gibt es. Nicht viele, aber es gibt sie und ich wünsche euch und vor allem ihm, dass genau so eine Familie ihn endlich findet.



Und da du mich nun dran erinnerst und es ja evtl. etwas Mut macht, möchte ich auch kurz ein wenig mehr zu der Entwicklung von Phoebe erzählen. Aber das mache ich in ihrem Thread: KLICK.

[quote="Llopito"]Ich habe nun echt das Gefühl dass er seine (positiven) Erlebnisse mit Menschen nicht so generalisiert und jeder Mensch der mehr oder näher mit ihm zu tun haben wollte, bei ihm von fast null anfangen muss . [/quote]
Dazu wollte ich doch auch was schreiben: Dieses mangelnde Generalisieren bei positiven Erfahrungen habe ich bei Eddy ganz oft beobachtet und mir immer wieder Gedanken über die Ursachen gemacht. Im Bezug auf negative Erfahrungen hat er nämlich z.B. ganz massiv generalisiert. Wie ist das bei Lupin?

[quote="Imke"]Dazu wollte ich doch auch was schreiben: Dieses mangelnde Generalisieren bei positiven Erfahrungen habe ich bei Eddy ganz oft beobachtet und mir immer wieder Gedanken über die Ursachen gemacht. Im Bezug auf negative Erfahrungen hat er nämlich z.B. ganz massiv generalisiert. Wie ist das bei Lupin?
[/quote]

Lupin ist ja im prinzip ein wandelndes Bündel aus negativem Generalisieren. Ich kann nicht einmal behaupten dass er positives im Zusammenhang mit Menschen überhaupt erlebt, also zumindest so dass man sagen kan "ah! das war jetzt positiv für ihn!".

Das einzige was ich sehe sind seine "Küsschen die er mir aus der Ferne zupustet".
Er zeigt Freude wenn er mich sieht, also denke ich, muss er mit mir etwas positives verbinden (oder er ist der masochistischste Hund der Welt der total auf miese Erlebnisse steht ). Er vertraut mir auch mehr als anderen, kommt näher, kommuniziert (auf der Stelle tänzeln, wedeln wenn ich ihn anspreche etc.). Somit ist es eine restrospektive und indirekte Beobachtung/Vermutung dass er positives erlebt. Während der direkten Interaktionen sieht er nämlich immer noch aus wie ein kurz vor der Schlachtung stehendes Schaf .

Beril, wo hast Du den Lupin zur Vermittlung eingestellt ?
Ich hatte für meinen princenegro auch sehr speziellen und ausführlichen Text,
dass er göücklich über ebay KAZ vermittelt würde, hätte ich so nie erwartet

Zitat

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Beril, wo hast Du den Lupin zur Vermittlung eingestellt ?

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Ich habe ihn nirgends eingestellt. Der Hund wird nicht privat sondern über einen Verein vermittelt und die haben ihn (natürlich nebst eigener Vermittlungsseite) in gängigen Hundevermittlungsportalen (ZERG etc.) eingestellt. Ebay KAZ sagt mir nichts...

[quote="Llopito"]Ebay KAZ sagt mir nichts... [/quote]
Sie meine eBay Kleinanzeigen, früher kijiji.de