Offizieller Standard

 

Perro de Pastor Mallorquin (Ca de Bestiar) FCI-Nr. 321

 
 

Ursprung: Balearen, Spanien
Publikation des gültigen Original-Standards: 26.05.1982
Verwendung: Hüte-, Wach- und Schutzhund
FCI-Klassifikation:
Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
Sektion 1: Schäferhunde. Ohne Arbeitsprüfung
Kurze historische Übersicht: Früher mit der Aufsicht von Schafsherden, Schweinen und Maultieren betraut. Damals auch als Kampfhund eingesetzt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde mit der kontrollierten und selektiven Zucht begonnen.

 
Allgemeines Erscheinungsbild
Hund von leicht konvexem Profil, groß (aber ohne Übertreibung), von mittlerem Gewicht. Er ist vollständig schwarz oder schwarz mit weißem Brustabzeichen. Gut proportioniert, rustikal, kräftig, muskulös, robust und behände. In zwei Fellvariationen:
- Kurzhaar, meist verbreitet.
- Langhaar.

Wichtige Proportionen
Übermittelgroßer Hund mit mittleren Proportionen und subkonvexem Profil.
- Bei Hündinnen ist es erlaubt, dass die Körperlänge um bis zu 3% mehr beträgt als die Höhe des Widerrists.
- Die Länge des Fangs entspricht der Länge des Schädels.
- Die Länge des Kopfes sollte der Länge des Halses entsprechen.
- Bei erwachsenen Rüden sollte der Brustumfang, gemessen um Widerrist und hinter den Ellenbogen, einige cm mehr betragen als die Widerristhöhe.

 

Temperament und Verhalten
Hund von großem Adel. Er erkennt nur einen Herrn an, akzeptiert Fremde nur ungern in seiner Umgebung. Intelligent, führig und anhänglich. Während seiner Jugend ist er sehr schüchtern und zurückhaltend, später erreichen seine Gefühlsausbrüche ungeahnte Ausmaße. Seinem Herrn ist er treu bis in den Tod. Sein Blick lässt uns glauben, dass er nachdenkt. Er ist tapfer und streitlustig.

 
Kopf
Im Profil leicht dreieckig, von oben betrachtet ist der Kopf im oberen Teil breiter als im unteren. Massig, ohne schwer zu sein, geräumig genug, um einer guten Intelligenz Platz zu geben. Gut ausgeformt und in seinen Proportionen zum Körper passend: groß, aber nicht molosserähnlich. Der Nasenrücken verläuft parallel zum Schädel. Die oberen Begrenzungslinien von Fang und Schädel verlaufen leicht divergent.
Oberkopf
Schädel:
Im Profil subkonvex. Die Kopfbreite, zwischen den Schläfenbeinen gemessen, muss die Länge der Linie zwischen der Region über den Augen und dem Hinterhauptfortsatz leicht übertreffen (um etwa 1,2 %). Im ersten Drittel der Stirnmittellinie kann man eine leichte Furche erkennen. Ausgeprägter Hinterhauptkamm.
Stop:
Betont, aber nicht schroff, sondern leicht ansteigend.
Gesichtsschädel
- Nasenschwamm:
Feucht, kühl, schwarz, groß, gut geöffnete Nasenlöcher, nicht gespalten. De- oder hell-pigmentierte Flecken werden hart bestraft.
- Fang:
Breit, kräftig; darf nicht spitz zulaufen, muss aber ab dem Bereich der Augenhöhlen in Tiefe und Breite zunehmen. In der Variätet „Ca Cabrer“ (Langhaar) ist er spitzer. Das Nasenrücken-Profil ist subkonvex. Das Profil der Unterkieferäste verläuft geradlinig. Der Gaumen ist schwarz.
- Lefzen:
Schwarz. Bei geschlossenem Fang verdeckt die Oberlefze die untere. Der Lefzenwinkel ist ein wenig sichtbar. Die Lefzen sind unauffällig und gut zum Kopf passend.
- Kiefer/Zähne:
Sehr weiße Zähne. Gut entwickelt und fest im Kiefer verankert. Scherengebiss bei dem die oberen äußeren Schneidezähne guten Kontakt mit den unteren Fangzähnen haben. Gut entwickelte Backenzähne.
- Augen:
Recht klein und leicht mandelförmig. Sie treten nicht hervor und liegen auch nicht tief in den Augenhöhlen. Sie liegen nicht weit auseinander, sind zentriert und leicht schräg, lebhaft. Ihre Farbe liegt zwischen einem hellen Rosmarin-Honig-Ton und dunkler Johannisbrot-Honig-Farbe. Rätselhafter Ausdruck, intelligenter und gleichzeitig trauriger Blick, indem sich auch Misstrauen erkennen lässt.
Die Augenlider sind fein, schwarz und schräg, eng am Auge anliegend.
- Ohren:
Geknickt, im Verhältnis zum Kopf eher klein, dreieckig. Die Ohrenspitze reicht bis zum Augenwinkel des Auges derselben Seite oder ihre Länge entspricht in etwa der Schädellänge. Unkupiert, recht dick, hoch angesetzt. Die Ohrspitze steht leicht vom Schädel ab. Sie weisen eine Längsfalte und im ersten Drittel eine Querfalte auf.
Ohrhaltung: Normalerweise gefaltet und herabhängend, leicht vom Kopf abstehend. In der Ruhephase nach hinten gelegt. Bei Aufmerksamkeit richten sie sich am Querknick etwas auf und stehen dabei etwas weiter vom Kopf ab.

Hals
Massig und muskulös, kräftig und gut zu Kopf und Körper passend. Dick mit sehr leichter Wamme, zylindrisch, der Durchmesser nimmt zum Ansatz hin zu. Die Haut ist widerstandsfähig und elastisch, weder dünn noch dick. Im oberen Bereich und an den Seiten eng anliegend, an der Unterseite etwas lockerer.

Körper
- Allgemeines Erscheinungsbild:
Robust, gut proportioniert, vermittelt gleichzeitig den Eindruck
von Kraft und Agilität.
- Widerrist:
Betont, mindestens so hoch wie der vordere Teil der Kruppe. Der Bereich zwischen den Schulterblättern ist breit und kräftig.
- Rücken-/Lendenlinie:
Gerade, horizontal, niemals mit Hohlkreuz.
- Lenden:
Breit und kräftig.
- Kruppe:
Von mittlerer Dimension, leicht gerundet, breit, kräftig und muskulös; nie hervorstehend oder abfallend. Der obere Teil muss auf Höhe des Widerrists liegen. Ihre Breite, gemessen zwischen den Hüfthöckern, muss der Länge zwischen Hüftbein und Sitzbein entsprechen.
- Brust:
Geräumig und tief, höchstens bis zu den Ellenbögen reichend; ihre Breite entspricht in etwa der Länge des Halses; recht hoch, nicht hervorstehend, mit leicht betontem Brustbein. Gewölbte Rippen (weder flach noch tonnenförmig).
- Bauch und Flanken:
Die Flanken sind mittelmäßig voluminös. Der Bauch ist leicht aufgezogen, aber nie windhundartig und auch nicht so weit herunterreichend, dass er für die Verlängerung der Brust gehalten werden kann. Etwas stilisiert, soll Agilität vermitteln.

Rute
Horizontal angesetzt und im Querschnitt rund, am Ansatz recht dick. Etwa 8 cm nach dem Ansatz wird der Querschnitt für etwa 10 cm leicht flacher, von dort setzt sich der runde Querschnitt in der sich bis zur Rutenspitze verjüngenden Rute, fort. Unkupiert. Ihre Länge muss mindestens bis zum Sprunggelenk reichen, ohne jedoch dabei den Boden zu berühren.
Ohne Fahne oder Federn, wobei leichte Befederung bei älteren Tieren erlaubt ist. Bei der Langhaar-Varietät muss eine dicke und lange Fahne vorhanden sein.
Rutenhaltung:
In Ruhestellung natürlich herunterhängend oder leicht nach außen gebogen, berührt dabei leicht die Sprunggelenke, es wird als schwerer Fehler angesehen, wenn die Rute den Boden berührt. Wenn der Hund in Aktion ist, muss die Rute sichelförmig, aber nicht eingerollt, über der Horizontalen hin und her pendeln.

Gliedmassen
Vorderhand:
- Allgemeines Erscheinungsbild:
Kräftig, korrekte Linienführung; von vorne und im Profil betrachtet, paralleler und senkrechter Stand zueinander
- Schultern:
Schräg und kräftig
- Winkel Schulterblatt-Oberarm:
115°
- Oberarm:
Gleiche Länge wie das Schulterblatt
- Ellenbögen:
Nicht verdreht, eng am Brustkorb anliegend. Winkel Oberarm-Speiche: 130°
- Unterarm:
Kräftig, gut gewinkelt, senkrecht. Senkrechte, kräftige, lange und gerade Knochen.
- Mittelhand:
Kurz und leicht schräg.
- Vorderpfoten:
Beinahe Hasenpfoten (etwas kürzer und breiter als diese), mit mittelhohen Zehen, mittelmäßig gewölbt, eng aneinander liegend und mit festen und schwarzen Ballen. Ohne ausgeprägte Zehenzwischenhaut.
Hinterhand:
- Allgemeines Erscheinungsbild:
Muskulös, kräftig; korrekte Linienführung. Muskel-Relief abgeschwächt und fest.
- Winkel Hüfte-Oberschenkel:
115°, entspricht dem Schulterblatt-Oberarm-Winkel
- Oberschenkel:
Kräftig und muskulös
- Winkel Oberschenkel-Schienbein:
130°, entspricht dem Winkel Oberarm-Speiche
- Unterschenkel:
Lang und kräftig
- Sprunggelenk:
Wenig betont, sehr offene Winkelung von 135°. Das Sprunggelenk sitzt etwas niedriger als ein Drittel der Widerristhöhe beträgt.
- Mittelfuß:
Sehr betont.
- Hinterpfoten:
Beinahe Hasenpfoten, flach, mit mittelmäßig gewölbten und eng aneinander liegenden Zehen. Feste und schwarze Ballen. Gekrümmte, harte und schwarze Krallen. Keine ausgeprägte Zehenzwischenhaut. Bei Geburt mit oder ohne Afterkrallen, im ersten Fall sollten sie entfernt werden.

Gangwerk
Sein Gang soll sicher und elegant sein. Im Trab bewegen sich die Beine diagonal, dabei weicht die Hinterhand im Verhältnis zur Vorderhand leicht seitlich ab. Freier, schneller und rustikaler Galopp, mit der Hinterhand stößt er sich gut vom Boden ab, so dass diese seitlich der Vorderhand aufsetzen, als ob er springen würde. Die Hauptgangart, auch bei seiner Arbeit, ist der Galopp.

Haut
Elastisch, faltenlos, hart und hellgrau.

Haarkleid
Fell:
Kurz und eng an der Haut anliegend, die Länge auf dem Rücken liegt etwa zwischen 1,5 cm und 3 cm; sehr feine, dünne Unterwolle, eng an der Haut anliegend. Bei der Langhaar-Variante kann das Fell auf dem Rücken leicht gewellt sein, es ist, je nach Jahreszeit, etwas mehr als 7 cm lang, im Winter ist es am längsten. Die Unterwolle ist dünn und gut verteilt, die Normallänge des Fells wird an der Fahne der Rute, den Ohrenspitzen und der Rückseite der Gliedmassen überschritten. Bei beiden Fell-Varianten sollte das Haar weich, fest und sehr fein sein.
Farbe:
Die einzige erlaubte Farbe ist schwarz, in den Varianten Tiefschwarz, Normalschwarz und Pechschwarz. Weiß ist nur als Brustabzeichen in Form einer feinen Krawatte unter dem Hals erlaubt und an den Pfoten, je nach Auffälligkeit auf den Krallen und den Zehen werden sie aber punktemäßig bestraft. Das makellose Tiefschwarz ist das meist geschätzte, gefolgt vom Normalschwarz und dem Pechschwarz.

Größe und Gewicht
Widerristhöhe:
Rüden zwischen 66 cm und 73 cm, Hündinnen zwischen 62 cm und 68 cm. Exemplare, die einen cm größer oder kleiner als angegeben sind, werden zugelassen; in diesem Fall sollte Punktabzug erfolgen.
Gewicht:
Um 40 kg.

 
Fehler
Jede Abweichung von den oben genannten Kriterien wird als Fehler ausgelegt und der Schweregrad des Fehlers wird an der Stärke der Abweichung vom Standard gemessen.

Schwere Fehler
- Sabbernde Hunde.
- Gekürzte Fangzähne.
- In der Ruhestellung stark aufgerichtete Ohren, sehr große Ohren, sehr weit vom Kopf abstehende oder sehr eng anliegende Ohren.
- Stark aufgezogener Bauch (windhundartig).
- Eingerollte Rute; weiße Rutenspitze.
- Weißes Brustabzeichen größer als 1 qdm.
- Alle Zehen einer Pfote von weißer Farbe.

Ausschließende Fehler
- Aggressive oder ängstliche Hunde.
- Mastiffartiger Kopf, sehr breit und schwer oder gestreckt, lang und schmal mit kaum betontem Stop.
- Rosafarbener oder weißer Nasenschwamm.
- Vor- oder Rückbiss von mehr als 3 mm.
- Verschiedenfarbige Augen; Augenfarbe, die sich nicht zwischen einem hellen Rosmarin-Honig-Ton und einem dunklen Johannisbrot-Honig-Ton bewegen; sehr helle Augen.
- Kupierte Ohren; in Aktion aufgerichtete oder in Ruhestellung beinahe aufgerichtete Ohren.
- Hals mit doppelter Wamme, Hals, der nahe des Kopfes dicker als am Ansatz ist, Hals, der mehr als etwa 10% länger ist, als der Abstand zwischen Nasenschwamm und Hinterhauptkamm.
- Körper sehr lang oder kurz; Höhe des oberen Teils der Kruppe mehr als 3% höher als die Widerristhöhe.
- Sehr dicke Rute oder vom Ansatz bis zur Spitze gleichmäßig dicke Rute; übermäßig lange Rute, die den Boden berührt; kupiert oder so kurz, dass ihr zum Erreichen des Sprunggelenks mehr als etwa 2 cm fehlen; mit reichlicher Fahne bei der Kurzhaar-Variante oder ohne Fahne bei der Langhaar-Variante.
- Andersfarbig als schwarz oder, bei schwarzen Hunden, eine Vorder- oder Hinterpfote weiß oder von anderer Farbe; weiße Stiefelung an wie vielen Läufen auch immer; Körper nicht komplett schwarz (mit Ausnahme der Brust und wenigen Haaren an Bauch, Vorhaut und Rutenspitze), diese Abzeichen disqualifizieren den Hund nicht, führen aber zu deutlichem Punktabzug. Die weißen Haare, die als Folge von Bissverletzungen, Wunden oder ähnlichen Verletzungen auftreten oder die weißen Haare im Gesicht, die mit zunehmendem Alter wachsen, führen nicht zum Punktabzug. Die weißen Zehen führen nicht zur Disqualifikation, solange der Hund nicht mehr als sechs hat, jede einzelne wird jedoch hart bestraft. Ein einzelner weißer oder andersfarbiger Zeh an den Vorderpfoten führt zur Disqualifikation.
- Widerristhöhe mehr als 74 cm bei Rüden und mehr als 70 cm bei Hündinnen. Widerristhöhe weniger als 66 cm bei Rüden und weniger als 60 cm bei Hündinnen.
- Gewicht unter 30 kg und über 50 kg bei Rüden, Gewicht unter 25 kg und über 45 kg bei Hündinnen; auch wenn sie in oben genannten Grenzen liegen, sehr hagere oder offensichtlich fettleibige oder mit starkem Hohlkreuz versehene Hunde (bei trächtigen Hündinnen wird es toleriert).

 
Punkteskala

Allgemeines Erscheinungsbild und Wesen 21 Punkte
Vorstellung ( Pflegezustand und Betragen) 4 Punkte
Fell (Länge und Festigkeit) 4 Punkte
Deckhaar (Farbe und Glanz, 7 + 2) 9 Punkte
Wesen/Verhalten 4 Punkte

Kopf 21 Punkte
Schädel und Stop 4 Punkte
Fang, Nasenschwamm und Lefzen 5 Punkte
Gebiss und Gaumen (2 + 1) 3 Punkte
Augen 5 Punkte
Farbe - 2 Punkte
Form, Größe und Abstand voneinander - 2 Punkte
Lider - 1 Punkt
Ohren (Form, Dicke, Ansatz, Größe) 4 Punkte

Hals 4 Punkte

Körper 21 Punkte
Widerrist 1 Punkt
Schultern und Rücken 5 Punkte
Kruppe 3 Punkte
Bauch 2 Punkte
Brust, Brustkorb, Rippen, Taille 10 Punkte

Rute (Form, Länge und Fahne) 2 Punkte

Gliedmassen 19 Punkte
Vorderläufe 6 Punkte
Hinterläufe 8 Punkte
Vorder- und Hinterpfoten, Zehen, Krallen,
Ballen-Festigkeit 5 Punkte

Gangwerk 12 Punkte
Ohrenhaltung 3 Punkte
Rutenhaltung 3 Punkte
Trab 2 Punkte
Galopp 4 Punkte

Gesamt 100 Punkte

 
Durchschnittliche Idealmaße (für Rüden)

Gewicht: 41 kg
Widerristhöhe: 71 cm
Höhe der Kruppe: 71 cm
Höhe an der Brust: 39 cm
Länge: 71 cm
Kopf
Länge des Fangs: 13 cm
Länge des Schädels: 13 cm
Gesamtlänge des Kopfes: 26 cm
Länge des Halses: 26 cm
Länge des Ohrs: 13 cm
Länge der Rute: 52 cm
Höhe am Sprunggelenk: 23 cm
Länge des Haars in der Lendengegend
Variante Kurzhaar: 2 cm
Variante Langhaar (in der Zwischensaison): 7 cm
Breite des Kopfes: 15 cm
Umfang der Brust: 81/83 cm
Breite der Brust: 26 cm
Umfang des Halses: 49 cm  

Jeder vorgeführte Hund, der eindeutige physische - oder Wesensabnormalitäten aufweist, muss disqualifiziert werden.

 

Rüden müssen zwei voll entwickelte und in den Hodensack abgestiegene Hoden besitzen.

 

 


Quelle: http://www.cadebestiar.de






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